Die häufigsten Pannenursachen und wir ihr sie vermeidet

1. Batterieprobleme: Der Klassiker unter den Pannen
Batterieprobleme sind die häufigste Ursache für Pannen. Laut dem ÖAMTC entfielen im Jahr 2024 rund 33 % aller Pannenhilfeeinsätze auf schwache, leere oder defekte Batterien. Vor allem im Winter gibt die Batterie oft den Geist auf, da kalte Temperaturen ihre Leistungsfähigkeit einschränken. Das liegt daran, dass chemische Prozesse in der Batterie bei Kälte langsamer ablaufen.
- Erkennbar an: Ein schwacher Anlasser, flackernde Lichter oder ein Klickgeräusch beim Startversuch sind deutliche Anzeichen. Manchmal leuchtet auch die Batteriewarnleuchte im Cockpit auf. Im schlimmsten Fall springt das Fahrzeug gar nicht mehr an. Das gilt übrigens auch für Elektroautos: Sie verfügen wie Verbrenner über eine 12-Volt-Autobatterie, die für das Starten des Motors verantwortlich ist. Auch bei Elektroautos ist sie die häufigste Pannenursache.
- Vorbeugung: Prüft regelmäßig die Spannung eurer Batterie, besonders vor langen Fahrten oder wenn das Fahrzeug längere Zeit nicht genutzt wurde. Wenn ihr euer Fahrzeug länger abstellt, nutzt ein Erhaltungsladegerät. Diese sind ab etwa € 80 zu haben. Achtet darauf, elektrische Verbraucher wie das Licht oder das Radio nicht unnötig laufen zu lassen, wenn der Motor aus ist. Ein Tipp: Bei unseren Autohäusern könnt ihr eure Batterie ganz einfach überprüfen lassen - zum Beispiel im Rahmen eines Wartungstermins oder eines Reifenwechsels.

2. Reifenpannen: Plötzlicher Druckverlust
Ein platter Reifen kann jeden treffen, ob durch einen Nagel, Glasscherben oder Bordsteinkanten verursacht. Nicht nur der Reifenplatzer ist gefährlich - auch schleichende Druckverluste bergen große Risiken. Laut ÖAMTC sind Defekte an den Reifen mit etwa 10 % aller Pannen die zweithäufigste Pannenursache.
- Erkennbar an: Ein flatterndes Fahrgefühl, unübliche Geräusche während der Fahrt oder ein schief stehendes Lenkrad können auf einen Druckverlust hinweisen. Auch das Aufleuchten des Reifendruck-Kontrollsystems ist ein klares Warnsignal.
- Vorbeugung: Kontrolliert regelmäßig den Reifendruck und achtet auf ungleichmäßige Abnutzung des Profils. Überprüft eure Reifen auf sichtbare Schäden wie Risse oder Fremdkörper - vor allem vor längeren Fahrten. Ein Reserverad oder ein Pannenset sollte immer im Kofferraum sein, um im Notfall schnell handeln zu können.
3. Probleme mit der Lichtmaschine
Die Lichtmaschine lädt die Batterie während der Fahrt auf und versorgt das Auto mit Strom. Fällt sie aus, läuft das Fahrzeug nur noch so lange, bis die Batterie entladen ist. Laut ÖAMTC entfallen rund 8 % aller Panneneinsätze auf defekte Lichtmaschinen oder Starter.
- Erkennbar an: Eine aufleuchtende Warnlampe im Cockpit (oft ein Batteriesymbol) ist ein klares Zeichen. Flackernde Scheinwerfer oder elektrische Ausfälle, wie ein nicht funktionierendes Radio oder Ausfall der Klimaanlage, können ebenfalls Hinweise sein.
- Vorbeugung: Die Funktion der Lichtmaschine könnt ihr in unseren Autohäusern überprüfen lassen. Ein erstes Anzeichen für Probleme mit der Lichtmaschine ist beispielsweise ein quietschender Keilriemen.
4. Defekte Zündkerzen
Zündkerzen sorgen dafür, dass der Motor startet und reibungslos läuft. Sind sie defekt, kann der Motor nicht die volle Leistung erbringen oder gar nicht erst anspringen.
- Erkennbar an: Ruckelnder Motorlauf, unregelmäßige Motorleistung und erhöhter Kraftstoffverbrauch sind typische Symptome. Auch Startprobleme oder ein sich „verschluckender“ Motor können auf defekte Zündkerzen hinweisen.
- Vorbeugung: Lasst die Zündkerzen in den vom Hersteller empfohlenen Intervallen wechseln. Achtet darauf, dass keine Ölrückstände oder Schmutz auf den Kerzen vorhanden sind, da dies die Zündleistung beeinträchtigen kann.
5. Probleme mit der Kraftstoffversorgung
Ob ein verstopfter Kraftstofffilter, eine defekte Kraftstoffpumpe oder schlicht ein leerer Tank – Probleme mit der Kraftstoffversorgung sind häufiger, als man denkt.
- Erkennbar an: Ruckeln beim Beschleunigen, Leistungsverlust oder plötzlicher Ausfall des Motors sind eindeutige Anzeichen. Auch Startschwierigkeiten können auf eine gestörte Kraftstoffzufuhr hindeuten.
- Vorbeugung: Das müssen wir euch natürlich nicht erklären: Regelmäßiges Tanken ist die Grundvoraussetzung, um Autozufahren. Lasst zudem den Kraftstofffilter regelmäßig warten und verwendet bei Dieselautos im Winter speziellen Winterdiesel (z.B. BP Ultimate). Dieser ist zwar teuer, verhindert aber ein Verstopfen des Kraftstofffilters.
6. Motorkühlung: Überhitzung vermeiden
Ein defektes Kühlsystem kann zu einer gefährlichen Überhitzung des Motors führen. Das passiert oft an heißen Tagen oder bei langen Bergfahrten.
- Erkennbar an: Eine steigende Temperaturanzeige im Cockpit, Dampf aus der Motorhaube oder der süßliche Geruch von Kühlmittel sind deutliche Warnsignale.
- Vorbeugung: Kontrolliert regelmäßig den Kühlflüssigkeitsstand und achtet darauf, dass der Kühlerdeckel dicht ist. Lasst das Kühlsystem bei Inspektionen auf Dichtheit prüfen, besonders vor langen Fahrten.
7. Elektronikprobleme
Moderne Autos sind vollgepackt mit Elektronik, von Assistenzsystemen bis zur Motorsteuerung. Ein Ausfall kann zu unerwarteten Problemen führen.
- Erkennbar an: Fehlermeldungen im Display, plötzlicher Ausfall von Assistenzsystemen wie ABS oder ESP oder nicht funktionierende Scheibenwischer können Anzeichen sein.
- Vorbeugung: Führt regelmäßig Software-Updates durch, wenn diese vom Hersteller empfohlen werden, und achtet auf Warnmeldungen im Cockpit. Viele Software-Updates können mittlerweile "over the air", also ohne Wertkstatttermin durchgeführt werden. Auch eine saubere Batteriepolverbindung kann viele elektronische Probleme verhindern.
8. Defekte Keilriemen
Der Keilriemen treibt wichtige Komponenten wie die Lichtmaschine, Wasserpumpe oder Servolenkung an. Ein Riss oder Defekt kann zum sofortigen Ausfall dieser Systeme führen.
- Erkennbar an: Ein lautes Quietschen beim Starten des Motors, der plötzliche Ausfall der Servolenkung oder der Klimaanlage sowie eine leuchtende Warnlampe im Cockpit sind Anzeichen für einen defekten Keilriemen.
- Vorbeugung: Führt regelmäßige Sichtprüfungen durch und achtet auf Risse, Ausfransungen oder eine ungleichmäßige Abnutzung. Der Keilriemen sollte in den vom Hersteller angegebenen Intervallen gewechselt werden. Spätestens, wenn ihr ein Quietschen aus dem Motorraum vernehmt, ist es Zeit für einen Besuch in einer Fachwerkstätte.
Unser Fazit
Viele Pannen lassen sich mit regelmäßiger Wartung und Aufmerksamkeit vermeiden. Ein gut ausgestattetes Notfallset im Auto, bestehend aus Starthilfekabel, Warndreieck, Taschenlampe, Pannenset und einer Warnweste, sorgt dafür, dass ihr im Ernstfall vorbereitet seid. Und denkt daran: Sicherheit geht immer vor. Lieber einmal mehr den Pannendienst rufen, als ein Risiko einzugehen. Mit der richtigen Vorbereitung seid ihr für (fast) jede Situation gewappnet.