Hagelschaden am Auto vermeiden: So schützt ihr euer Fahrzeug vor Sommer-Unwettern

Warum Hagel für Autofahrer in Österreich ein Thema ist

Heftige Sommergewitter mit Hagel sind in Österreich keine Seltenheit. Vor allem in den Sommermonaten kann es auch in Niederösterreich innerhalb kurzer Zeit zu Unwettern mit Hagelkörnern kommen, die in kurzer Zeit zu großen Schäden an eurem Auto führen können. Diese Eiskugeln – schlimmstenfalls in der Größe von Golfbällen – sorgen für Beulen im Blech, zersplitterte Windschutzscheiben oder Lackschäden. Österreichweit entstehen durch Hagelunwetter jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe.

Die wichtigsten Fakten zu Hagel in Österreich

• Laut Allianz-Versicherung gibt es in Österreich etwa 30.000 Hagelschäden an Autos pro Jahr
• Rund 80 Prozent dieser Schäden treten in den Sommermonaten Juli und August auf
• Durchschnittlich zehn Mal pro Jahr kommt es zu heftigen Unwettern mit vier bis zehn Zentimeter großen Hagelkörnern 

Prävention: So schützt ihr euer Auto vor Hagelschäden

Am besten ist es natürlich, wenn Hagelschäden gar nicht erst entstehen. Durch einige Vorsichtsmaßnahmen könnt ihr euer Fahrzeug wesentlich besser durch die Unwettersaison bringen:

• Wetterwarnungen ernst nehmen: Achtet heuer im Sommer 2025 auf Unwetterwarnungen des ZAMG oder der UWZ (Unwetterzentrale). Wenn Hagel angekündigt ist, solltet ihr präventiv handeln – etwa das Auto rechtzeitig unterstellen.
• Überdacht parken: Der sicherste Hagelschutz ist ein Dach über dem Auto. Wenn möglich, nutzt eine Garage, ein Carport oder bei entsprechenden Warnungen einen öffentlichen Tiefgaragenplatz.
• Nicht unter Bäumen parken: Vermeidet bei Gewittergefahr das Abstellen unter Bäumen - ganz besonders dann, wenn sie alt oder brüchig wirken. Einerseits bieten Bäume kaum Schutz vor Hagel, andererseits können bei Stürmen Äste abbrechen und auf euer Auto fallen. Das kann von der Versicherung sogar als grob fahrlässig eingestuft werden, wenn der Baum erkennbar morsch war.
• Hagelschutzdecken bereithalten: Spezielle Hagelschutzdecken oder -planen polstern das Auto und können Dellen verhindern. Diese Decken sind dick gefüttert und schützen Dach, Motorhaube und Fenster. Falls ihr in einer Region wohnt, wo es öfters zu Hagelschauern kommt, ist das sicherlich eine gute Investition. Im Notfall könnt ihr auch eine normale dicke Decke verwenden, um das Schlimmste zu verhindern. Bewahrt solche Hilfsmittel idealerweise im Kofferraum auf, gerade in den Sommermonaten.

Richtiges Verhalten, wenn es zu hageln beginnt

Manchmal hilft die beste Planung nichts und man findet sich mit seinem Auto in einem Hagelgewitter wieder. Was ist in diesem Moment zu tun? Oberste Priorität hat natürlich die persönliche Sicherheit – setzt euch also niemals selbst einer Gefahr aus, nur um das Auto zu „retten“. Hier ein paar Tipps fürs Verhalten während eines Hagelsturms:

• Auto sofort aus dem Gefahrenbereich bringen: Wenn ihr beim Fahren von einem Hagelschauer überrascht werdet, sucht – sofern es der Verkehr zulässt – einen geschützten Unterstand. Das kann z.B. eine Tankstelle, Unterführung oder Brücke sein.
• Im Fahrzeug bleiben: Sollte kein Unterstand in der Nähe sein, bleibt im Auto. Größere Hagelkörner können zwar die Scheiben beschädigen, aber die Karosserie hält einem Unwetter stand. Wichtig ist: Große Hagelkörner sind nicht ungefährlich - begebt ihr euch ungeschützt in einen Hagelschauer, könnt ihr euch ernsthaft verletzen.
• Notdürftig abdecken, wenn gefahrlos möglich: Habt ihr eine Decke oder Schutzmatte greifbar und noch genug Zeit, um gefahrlos auszusteigen, könnt ihr euer Auto damit abdecken. Auch hier gilt: Knallen die Hagelkörner schon neben euch auf den Boden, ist Gefahr im Verzug - vor allem für euch selbst.
• Nicht unter Bäumen oder instabilen Strukturen Schutz suchen: Wie oben erwähnt, bergen Bäume bei Sturm Bruchgefahr. Auch neben Baugerüsten oder alten Schuppen solltet ihr nicht parken – der Wind kann Teile davon lösen, die dann aufs Fahrzeug prallen. Haltet zu solchen Gefahrenherden besser Sicherheitsabstand.

Versicherung und Schadensfall: Wer zahlt bei Hagelschäden in Österreich?

Trotz aller Vorsicht lässt es sich nicht immer verhindern, dass ein Auto durch Hagel beschädigt wird. Dann ist guter Rat teuer – oder auch nicht, wenn man richtig versichert ist. In Österreich hängt die Kostenübernahme bei Hagelschäden maßgeblich von eurer Kfz-Versicherung ab:

• Haftpflicht vs. Kasko: Habt ihr lediglich die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung, bleibt ihr leider auf Hagelschäden am eigenen Auto sitzen. Die Haftpflicht kommt nur für Schäden auf, die ihr anderen zufügt – eigene Unwetterschäden deckt sie nicht ab​. Eine Ausnahme besteht nur, wenn ein Dritter den Schaden (mit)verschuldet hat – etwa wenn vom Nachbargrundstück schlecht gesicherte Gegenstände auf euer Auto geweht werden. Dann könnte dessen Haftpflicht greifen. In der Regel gilt aber: Ohne Kaskoschutz keine Entschädigung für Hagel.
• Teilkasko/Vollkasko zahlt Hagelschäden: Habt ihr eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen, übernimmt diese im Regelfall eure Hagelschäden. Ebenfalls normalerweise gedeckt sind die Abschleppkosten zur nächsten Werkstatt. Im Zweifelsfall findet ihr die Informationen zu eurem Deckungsumfang in eurer Versicherungspolizze.
• Meldepflicht und Fristen: Wenn euer Auto von Hagel erwischt wurde, meldet den Schaden so rasch wie möglich eurer Versicherung. Dokumentiert alle Schäden ausführlich mit Fotos – am besten direkt nach dem Unwetter, wenn die Einschläge der Hagelkörner auf Lack und Glas gut sichtbar sind. Diese Nachweise beschleunigen die Schadensabwicklung.

Was tun, wenn der Hagel Schaden angerichtet hat?

Ist der Hagel vorbei und euer Fahrzeug weist Schäden auf, gilt es, ruhig und systematisch vorzugehen. Hier eine kurze Checkliste für den Ernstfall:

1. Schaden dokumentieren: Wie oben erwähnt, fotografiert alle Dellen, kaputte Scheiben etc. aus verschiedenen Winkeln. Je besser die Dokumentation, desto einfacher habt ihr es bei der Versicherung.
2. Versicherung kontaktieren: Meldet den Schaden umgehend eurer Kfz-Versicherung. Viele Versicherer haben 24h-Hotlines oder Apps, über die man Schäden einreichen kann. Fragt nach dem weiteren Vorgehen – oftmals wird ein Sachverständiger den Wagen begutachten.
3. Schadenminderung betreiben: Versucht, weitere Schäden zu verhindern. Ist z.B. eine Scheibe eingeschlagen, deckt das Fenster provisorisch ab, damit kein Regen eindringt. Fahrt nicht mit gesprungenen Scheiben weiter, da diese ganz zerbrechen könnten. Nach Klärung mit eurer Versicherung am besten eure Werkstatt oder den Abschleppdienst rufen!
4. Reparatur in Fachwerkstatt: Lasst Hagelschäden in einer vertrauenswürdigen Fachwerkstatt beheben. Die Autohäuser der Tullner Automeile verfügen beispielsweise über Karosserie- und Lackierexperten, die solche Dellen und Lackschäden professionell ausbessern können. Auch ein gegebenenfalls nötiger Scheibentausch wird dort fachgerecht erledigt. Mit der Versicherungsabwicklung sind erfahrene Werkstätten ebenfalls vertraut – oft können sie direkt mit dem Versicherer abrechnen, was euch Aufwand abnimmt.

Fazit: Sicher durch die Hagelsaison 2025

Hagel und Unwetter gehören zu einem mitteleuropäischen Sommer leider dazu. Mit guter Vorbereitung müssen sie aber nicht im Desaster enden. Indem ihr Wetterwarnungen im Auge behaltet und euer Auto im Ernstfall geschützt unterbringt, könnt ihr viele Hagelschäden vermeiden. Sollte es doch zu Beschädigungen kommen, sorgt eine Kaskoversicherung dafür, dass ihr finanziell nicht auf dem Schaden sitzen bleibt. Wichtig ist im Ernstfall, schnell und richtig zu reagieren: Schäden dokumentieren, Versicherung informieren und Profis mit der Reparatur betrauen.