Situative Winterreifenpflicht in Österreich: Was gilt und wann sind Winterreifen Pflicht?
Der nächste Winter kommt bestimmt - und das geht meist schneller als wir glauben. Grund genug, um einen genauen Blick auf die von 1. November bis 15. April geltende Winterreifenpflicht in Österreich zu werfen.
Was bedeutet situative Winterreifenpflicht?
Unter dem Begriff "situative Winterreifenpflicht" versteht der österreichische Gesetzgeber, dass Winterreifen nur dann montiert sein müssen, wenn "winterliche Fahrverhältnisse" vorliegen. Diese Pflicht gilt nur für "fahrende" Autos - also nicht für parkende Autos. Winterliche Fahrverhältnisse werden wie folgt definiert:
- Schnee auf der Fahrbahn
- Schneematsch auf der Fahrbahn
- Glatteis oder Eisbildung auf der Fahrbahn
Außerdem gilt die Winterreifenpflicht, wenn mit einer "winterlichen" Beschaffenheit der Fahrbahn unmittelbar zu rechnen ist. Sprich: Vor dem Fahrtantritt Wetterbericht prüfen - wenn beispielsweise Schneefall prognostiziert wird, muss man mit Winterreifen fahren.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, sein Fahrzeug während der Dauer der Winterreifenpflicht mit Winterreifen auszurüsten. Ein Wintereinbruch kann überraschend kommen - ist man im Fall der Fälle auf Sommerreifen unterwegs, muss man sein Auto stehen lassen. Andernfalls riskiert man hohe Strafen und den Haftungsausschluss der Versicherung. Dazu später mehr.
Welche Reifen zählen als Winterreifen?
Seit Oktober 2024 müssen alle Reifen, die als Winterreifen verwendet werden, mit dem Schneeflockensymbol (Alpin-Symbol) versehen sein. Eine Kennung allein mit "M + S", "M.S." oder "M & S"-Symbol reicht nicht mehr aus. Wer ältere Winterreifen nutzt, sollte also noch vor Beginn der Winterreifenpflicht überprüfen, ob sie das Schneeflockensymbol tragen. Falls ihr unsicher seid, ob sich eure Reifen als Winterreifen eignen, könnt ihr euch bei der Tullner Automeile beraten lassen.
Neben klassischen Winterreifen gibt es auch sogenannte Ganzjahresreifen. Diese dürfen - sofern sie das Schneeflockensymbol aufweisen - ebenfalls als Winterreifen verwendet werden. Alle Vorteile und Nachteile von Ganzjahresreifen findest du in unserem Ratgeber zur perfekten Reifenwahl.
Außerdem ist bei Winterreifen und Ganzjahresreifen eine bestimmte Mindestprofiltiefe einzuhalten:
- Radialreifen: 4 Millimeter
- Diagonalreifen: 5 Millimeter
Strafen und Haftungsfragen
Wer bei winterlichen Straßenbedingungen ohne geeignete Bereifung unterwegs ist, riskiert:
- Geldstrafen theoretisch bis zu 10.000 Euro, in der Praxis meist 36 bis 100 Euro bei Kontrollen
- Stilllegung des Autos, wenn man eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellt
- Teilschuld bei nicht selbst verursachten Unfällen, da ein Fahrzeug ohne Winterreifen als „nicht verkehrssicher“ gilt
- Probleme mit der Versicherung, insbesondere bei Kaskoschäden, möglicherweise sogar Regress (bis 11.000 Euro)
Kurz gesagt: Wer im Winter auf Sommerreifen fährt und einen Unfall verursacht, könnte nicht nur auf einem Teil des Schadens sitzen bleiben, sondern sich im schlimmsten Fall mit einer Regressforderung der Versicherung konfrontiert sehen.
Unser Tipp: Rechtzeitig umstecken beim Profi
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich möglichst bald einen Termin für den Reifenwechsel ausmachen. Bei den Autohäusern der Tullner Automeile werden eure Reifen nicht nur montiert und eingelagert, sondern vor der Montage auch sorgfältig überprüft.