29.03.2024

Längere Lebensdauer für euer Auto: Wir haben 7 effektive Tipps für euch!

Ratgeber
Ihr möchtet möglichst lange Freude an eurem Auto haben? Dann seid ihr hier richtig abgebogen! Wir haben sieben effektive Tipps für euch, mit denen ihr die Lebensdauer eures Fahrzeugs dauerhaft erhöht.
Autor: Patrick Aulehla | Bilder: Oliver Hirtenfelder
Ein restaurierter Renault 8 Gordini in einem Autohaus

Ein Auto ist eine große Investition, an der ihr viele Jahre Freude haben wollt. Um diese Zeitspanne möglichst weit auszudehnen, solltet ihr allerdings einige Punkte beachten. Die Lebensdauer eures Autos hängt nämlich nicht nur von dessen Bauteilen ab, sondern auch davon, wie ihr es behandelt. Wir haben die wichtigsten Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer eures Autos für euch!

1. Nicht bei kaltem Motor Vollgas geben!

Wir starten ganz am Anfang der Fahrt: Lasst euren Motor behutsam warm werden, bevor ihr viel Leistung abruft! Die ersten Kilometer sollten mit möglichst wenig Drehzahl gefahren werden - zumindest bis euer Kühlmittel die 90 Grad Marke erreicht. Warum das wichtig ist? Euer Verbrennungsmotor besteht aus vielen Bauteilen, Aggregaten und Flüssigkeiten, die erst in einem gewissen Temperaturfenster optimal arbeiten können. Grundsätzlich dehnen sich viele Teile eures Motors mit zunehmender Hitze aus, und dieser Prozess sollte möglichst gleichmäßig erfolgen. Wenn ihr von der Haustüre direkt aufs Vollgas springt, kann sich euer Motor nicht gleichmäßig erwärmen - der Verschleiß wird dadurch drastisch erhöht. Auch das Motoröl arbeitet in kaltem Zustand nicht optimal. Die angestrebte Betriebstemperatur bei Verbrennungsmotoren liegt bei den erwähnten 90 Grad - abzulesen an eurem Kühlwasser-Thermometer. Aber Achtung: Ein Warmlaufenlassen eures Motors im Stand ist nicht empfehlenswert und sogar gesetzlich verboten!

2. Lasst euer Auto regelmäßig in einer Fachwerkstätte warten!

Die Wartung eures Autos ist wie eine Frischzellenkur: Wer regelmäßig Öl, Zündkerzen, Flüssigkeiten, Riemen und Filter erneuern lässt, der kann die Lebensdauer seines Autos deutlich erhöhen. Werden Wartungen nicht oder nur unregelmäßig durchgeführt, steigt die Fehleranfälligkeit eures Motors dagegen enorm. Altes Öl kann etwa seine Schmierfähigkeit verlieren und Filter oder Zuläufe verstopfen, defekte Zündkerzen können ganze Zylinder stilllegen. Und wer den Zahnriemen über die Jahre davonbröckeln lässt, riskiert im schlimmsten Fall einen kapitalen Motorschaden. Außerdem können beim regelmäßigen Check eures Fahrzeugs mögliche Probleme früh erkannt und in weiterer Folge behoben werden.

3. Die Kupplung vor dem Anfahren oder beim Stehen nicht schleifen lassen!

Die gute Nachricht zuerst: Die Kupplung eures Autos ist ziemlich widerstandsfähig. Viele Fahrerinnen und Fahrer schaffen es, 200.000 oder 300.000 Kilometer mit ihrem Fahrzeug zurückzulegen, ohne dieses Bauteil wechseln zu müssen. Das ist gut, denn der Kupplungstausch ist im Regelfall relativ teuer. Um Reparaturen möglichst zu vermeiden, solltet ihr eure Kupplung nicht länger als nötig schleifen lassen. Löst euer Kupplungspedal erst dann, wenn ihr auch wirklich anfahren wollt, und missbraucht es an Ampeln oder Anstiegen nicht als Bremshilfe! Dadurch entsteht nämlich große Hitze, die Schwungrad, Kupplungsscheibe und Druckplatte verschleißen lassen. Außerdem solltet ihr euren linken Fuß während des Fahrens nicht auf das Kupplungspedal stellen, weil schon durch minimales Betätigen die Kupplung nicht mehr ordentlich schließen könnte. Mit wieder demselben Ergebnis: hohe Hitze, hoher Verschleiß. Außerdem solltet ihr bei längeren Standzeiten (nach wenigen Sekunden) in den Leerlauf schalten und das Kupplungspedal lösen, da sonst Bauteile wie das Ausrücklager unnötig beansprucht werden.

4. Vermeidet das Fahren von Kurzstrecken!

Immer wieder hört man es: Kurzstrecken schaden unseren Autos sehr. Warum das so ist? Auch hier spielt die Temperatur eures Motors eine große Rolle. Wenn man viele Kurzstrecken zurücklegt, schafft es der Motor selten oder nie, in sein optimales Temperaturfenster zu kommen. Dadurch können sich dessen Bauteile nicht wie vorgesehen ausdehnen. Die Betriebsmittel (Öle, Wasser, andere Flüssigkeiten) bleiben kalt, schmieren schlecht oder können Zuläufe verstopfen, und auch eure Partikelfilter und Katalysatoren leiden unter kurzer Belastung. Besonders schlecht sind Kurzstrecken für Dieselmotoren und großvolumige Aggregate.

5. Ignoriert die Warnleuchten eures Motors nicht!

Wenn in eurem Tachodisplay eine Warnleuchte angeht, dann bringt euer Auto zur Abklärung in die Werkstätte. Nicht jede Warnleuchte bedeutet gleich den Tod eures Autos, aber bevor ihr weiterfahrt (wenn auch nur in eure Werkstätte), solltet ihr jedenfalls deren Bedeutung abklären. Gelbe oder orangene Warnleuchten signalisieren im Regelfall kleinere Gefahren. Bei roten oder blinkenden Warnleuchten ist normalerweise Feuer am Dach - hier solltet ihr so schnell wie möglich anhalten, den Motor abstellen und Rücksprache halten.

6. Regelmäßige Pflege: Nicht nur fürs Auge ein Genuss!

Durch regelmäßige Pflege bleibt euer Auto nicht nur sauber und schön. Auch die Lebensdauer profitiert davon! Mit der Autowäsche werden etwa auch schädliche Rückstände wie Vogelmist, Salze, Öle, Harze und andere Verschmutzungen entfernt, die eurem Lack sonst zu Leibe rücken würden. Außerdem könnt ihr bei der Fahrzeugwäsche kleine Beschädigungen wie Flugrost oder Kratzer entdecken, die im Anfangsstadium noch günstig repariert werden können.

7. Wie ihr euer Auto richtig einwintert

Falls ihr plant, euer Auto länger stehen zu lassen (etwa über den Winter oder bei langen Auslandsreisen), dann könnt ihr mit folgenden Tipps anschließenden Ärger vermeiden.

  • Volltanken mit hochwertigem Kraftstoff oder Tank trockenlegen: Das Volltanken mit hochwertigem Kraftstoff schont eure Leitungen und verhindert das Korrodieren eures Tanks (sofern nicht aus Kunststoff gefertigt). Außerdem sorgt hochwertiger Kraftstoff dafür, dass euer Auto nach längerer Standzeit besser anspringen wird. Falls ihr euer Auto für lange Zeit einmottet, dann empfiehlt sich eine vollständige Trockenlegung des Tanks.
  • Reifendruck erhöhen: Um Standschäden zu vermeiden (Standplatten), pumpt eure Reifen mit höherem Luftdruck auf. Achtet dabei auf den maximal zulässigen Druck - bis zu vier Bar sollten aber möglich sein.
  • Trockener Stellplatz: Das ist kein Geheimnis: Metall und Feuchtigkeit sind keine guten Freunde. Stellt euer Auto an einem trockenen Stellplatz, im besten Fall bei gleichbleibender mäßiger Temperatur ab (irgendwo im Bereich der 20 Grad) und lüftet den Stellplatz falls nötig regelmäßig durch.
  • Batterie ausbauen und regelmäßig laden: Baut die Batterie eures Autos aus und schließt sie an ein Erhaltungsladegerät an. Dadurch vermeidet ihr das Tiefenentladen und damit den Ausfall eurer Batterie - eine neue kostet viel Geld!
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