18.04.2023

Weniger Strom- und Spritverbrauch: Wir haben sieben effektive Tipps für euch!

Elektromobilität
Ratgeber
Wenn der Liter Kraftstoff gute 2 Euro kostet und auch der Strom immer teurer wird, arbeitet man gefühlt nur für die Fahrt ins Büro. Um die Energie in eurem Speicher ein bisschen länger zu konservieren, haben wir die 7 effektivsten Tipps für einen geringeren Strom- und Spritverbrauch zusammengetragen.
Text: Patrick Aulehla | Fotos: Oliver Hirtenfelder
Nahaufnahme eines Tachometers.

1. Langsam fahren und rechtzeitig schalten

Wir starten mit keiner großen Überraschung: Geringere Geschwindigkeit ist gleich geringerer Verbrauch. Wenn ihr tagtäglich über die Autobahn in die Arbeit brettert, setzt den Tempomaten bei 110 anstatt bei 140 km/h. Die Verbrauchsersparnis merkt ihr VOR dem Komma – je nach Fahrzeugmodell ist so über ein Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer zu gewinnen!

Auch beim Gas oder Strom geben solltet ihr euch in Zurückhaltung üben: Zwar ist zügiges Beschleunigen tatsächlich besser als langsames und ewig langes - die Fahrtgeschwindigkeit muss dann aber konstant gehalten werden. Mit Vollgas von Ampel zu Ampel oder von Kurve zu Kurve ist jedenfalls nicht sehr Öko! Schaltet nach Möglichkeit rechtzeitig hoch - je nach Lastanforderung bei 2.000 bis 2.500 Umdrehungen - und verzichtet aufs Überholen, wenn's für das Seelenheil nicht unbedingt erforderlich ist. Das Universum wird’s euch nicht nur mit höherer Lebenserwartung danken, sondern auch mit barer Münze.

2. Abstand halten und vorausschauend fahren

DER Tipp für entspannteres und günstigeres Autofahren schlechthin: Haltet Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Ein permanenter Konfrontationskurs reibt nicht nur eure Nerven auf, er kostet auch jede Menge Energie (und erhöht ganz nebenbei die Unfallgefahr). Wenn ihr Abstand haltet, müsst ihr nicht jedes Manöver der Fahrer vor euch spiegeln – ihr umgeht damit den Ziehharmonikaeffekt. Versucht, Brems- und Beschleunigungsvorgänge anhand der Verkehrslage zu antizipieren und rollt so gut es geht mit gleichbleibender Geschwindigkeit.

3. Nützt die Motorbremse (oder die Rekuperation)

Wenn ihr euren Fuß vom Gaspedal nehmt und euer Fahrzeug ausrollen lasst, verzögert es durch die sogenannte Motorbremswirkung. Euer Motor muss dabei keinen Kraftstoff einspritzen – ihr bewegen euch also kostenlos fort. Noch ergiebiger ist diese Taktik Elektroautos und Hybriden: Sie gewinnen in Roll- und Bremsphasen Bewegungsenergie zurück und laden damit ihre Batterien auf. Man spricht dabei von Rekuperation.

Umso länger ihr die Phasen des Rollens ausdehnen könnt, umso länger ist euer Fahrzeug ohne Kraftstoff- oder Stromverbrauch unterwegs. Wenn vor euch eine Ampel zu blinken beginnt, dann rollt entweder zügig drüber oder nehmt rechtzeitig den Fuß vom Gas. Umso weniger ihr bremst, umso geringer auch die Abnutzungserscheinungen an Bremsbelägen, Bremsscheiben (oder -trommeln) und Bremsflüssigkeit. Ausrollen statt bremsen solltet ihr natürlich nur dann praktizieren, wenn es die Verkehrssituation gefahrlos erlaubt.

4. Über 15 Sekunden Leerlauf: Motor aus

Das wird euch bestimmt nicht überraschen: Wenn der Motor läuft, verbraucht er Sprit. Es empfiehlt sich daher, die Start-Stopp-Automatik eurer Fahrzeuge auch wirklich zu nutzen. Wo ein solches System verbaut ist, sind die Komponenten für das häufige An- und Abstellen konstruiert. Die Steuergeräte aktivieren diese nur dann, wenn es für den Motor gefahrlos möglich ist. Hat euer Fahrzeug keine Start-Stopp-Automatik, dann dreht den Motor immer dann ab, wenn er länger als 15 Sekunden im Leerlauf laufen würde und die Situation ein Abstellen erlaubt. Im Stau auf der Wiener Tangente würden wir das natürlich nicht empfehlen (außer es ist absehbar, dass die Kolonne länger steht). Bei einem Bahnübergang aber bietet sich diese Taktik durchaus an.

5. Verbraucher drosseln

Klimaanlage, Sitzheizung, Soundsystem und Co. verbrauchen gewaltige Mengen an Energie. Vor allem die Klimaanlage gönnt sich Strom ohne Hemmung: Zwischen 0,3 und 1,5 Liter Kraftstoff zweigt sie dem ADAC zufolge je nach Stand der Technik und klimatischen Bedingungen ab. Sind die Temperaturen im Winter tief, ist bei älteren Fahrzeugen Eigeninitiative gefragt: Gönnt dem Motor ein paar Minuten gemächliche Fahrt, bevor ihr der Lüftung alles abverlangt. Solange der Kühlwasserkreislauf nicht auf Temperatur ist, verteilt ihr ohnehin nur die Kälte im Auto.

Achtet auch darauf, dass bei Klimaanlagen die A/C-Funktion deaktiviert ist, wenn gerade nicht gekühlt werden muss (das steuern moderne Fahrzeuge bereits von selbst). Wenn es heiß ist, lasst die Klimaanlage nicht permanent mit Volllast laufen. Ein Grad mehr Innenraumtemperatur im Sommer (z.B. 22 statt 21 Grad) und ein Grad weniger im Winter (z.B. 21 statt 22) macht sich ebenfalls bemerkbar!

6. Skibox runter und Kofferraum leeren

Es mag sie ja geben, die Vorzeigealpinisten, die ihre Skibox zwischen November und Mai im Dauerbetrieb halten. Falls ihr euch nicht zu diesem Kreise zählt, solltet ihr die Luftbremse nach Gebrauch wieder abmontieren. Eine Skibox wird speziell bei höheren Geschwindigkeiten zur enormen Zusatzbelastung für den Motor, entsprechend hoch ist der Kraftstoffdurst. Genauso empfiehlt es sich, überschüssiges Gewicht aus eurem Fahrzeug zu verbannen: Schneeketten, Kinderwägen, Zementsäcke oder Bierkisten sind in eurem Kellerabteil besser aufgehoben als im Kofferraum.

7. Mehr Druck

Last but not least: Überprüft den Luftdruck eurer Reifen regelmäßig. Lest den empfohlenen Reifendruck in der Tür, an der Innenseite des Tankdeckels oder in der Betriebsanleitung nach und blast sie bis zum empfohlenen Maximum auf. Aber bitte nicht übertreiben: Zwar wird der Tankstellenkompressor die Gummis nicht zum Explodieren bringen, allerdings kann zu hoher Druck das Fahr- und Bremsverhalten erheblich verschlechtern.