26.07.2024

So hoch ist der Spritverbrauch eines durchschnittlichen Pkw bei 80, 100, 130 und 150 km/h

Ratgeber
Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie sich eure Fahrgeschwindigkeit auf den Spritverbrauch eures Autos auswirkt? In diesem Artikel sehen wir uns an, wie viel Kraftstoff ein herkömmlicher Kompaktwagen bei 80, 100, 130 und 150 km/h verbraucht!
Autor: Patrick Aulehla | Bilder: Porsche Holding
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Spritverbrauch bei verschiedenen Geschwindigkeiten

So viel könnt ihr bestimmt schon ahnen: Je schneller man fährt, desto höher ist der Kraftstoffverbrauch (Anfahren und Stau natürlich ausgenommen). Um den Spritverbrauch eines durchschnittlichen Pkw bei verschiedenen Geschwindigkeiten einordnen zu können, sind wir mit einem herkömmlichen Kompaktwagen mit modernem Benzin-Verbrennungsmotor verschiedene Geschwindigkeiten gefahren: Nämlich 80 km/h, 100 km/h und 130 km/h. Außerdem haben wir hochgerechnet, wie hoch der Kraftstoffverbrauch bei 150 km/h in etwa sein dürfte. Gemäß WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) liegt der durchschnittliche Verbrauch dieses Fahrzeugs bei etwa 5,7 Litern Benzin pro 100 Kilometer.

80 km/h

Bei einer konstanten Geschwindigkeit von 80 km/h verbraucht unser Beispielfahrzeug durchschnittlich etwa 4,5 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Diese Geschwindigkeit liegt nahe am optimalen Betriebspunkt des Motors, wo der Luftwiderstand noch relativ gering ist und der Motor effizient arbeiten kann.

100 km/h

Erhöht man die Geschwindigkeit auf 100 km/h, steigt der Verbrauch auf etwa 5,5 Liter pro 100 Kilometer. Der Luftwiderstand nimmt bei höheren Geschwindigkeiten quadratisch zu, was bedeutet, dass der Motor mehr Arbeit leisten muss, um das Fahrzeug aufrechtzuerhalten, und somit mehr Kraftstoff benötigt.

130 km/h

Bei 130 km/h, was auf vielen Autobahnen die Richtgeschwindigkeit ist, verbraucht unser Beispielfahrzeug etwa 7,0 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Der Luftwiderstand spielt hier eine noch größere Rolle, und der Motor muss deutlich mehr Kraft aufwenden, um die Geschwindigkeit zu halten.

150 km/h

Für alle, die auf der Autobahn hin und wieder mit Mehrwertssteuer unterwegs sind: Bei 150 km/h dürfte der Verbrauch unseres Beispielfahrzeugs bei ungefähr 9,0 Litern pro 100 Kilometer liegen. In diesem Bereich ist der Luftwiderstand extrem hoch, und der Motor muss richtig anpacken, um unser Tempo halten zu können. Natürlich erhöht sich dieser Effekt mit weiter steigender Geschwindigkeit.

Technische Hintergründe

Der steigende Spritverbrauch mit zunehmender Geschwindigkeit lässt sich hauptsächlich durch den Luftwiderstand erklären, der quadratisch zur Geschwindigkeit ansteigt. Das bedeutet, dass eine Verdoppelung der Geschwindigkeit den Luftwiderstand vervierfacht. Zusätzlich spielt die Motordrehzahl eine Rolle: Bei höheren Geschwindigkeiten arbeitet der Motor in einem weniger effizienten Bereich, was den Kraftstoffverbrauch weiter erhöht.

Auch die Reibung der Reifen auf der Straße und der Rollwiderstand tragen zum höheren Verbrauch bei höheren Geschwindigkeiten bei. Moderne Fahrzeuge sind zwar aerodynamisch gestaltet, um den Luftwiderstand zu minimieren. Dennoch sind die physikalischen Grenzen nicht vollständig zu überwinden.

Verbrauchsvorteile für eine Urlaubsfahrt

Betrachten wir eine 1.200 Kilometer lange Urlaubsfahrt - beispielsweise die Hin- und Rückfahrt in einen italienischen Ferienort - und die Auswirkungen unterschiedlicher Geschwindigkeiten auf den Gesamtverbrauch:

Fahrt bei 80 km/h

  • Verbrauch: 4,5 Liter/100 km
  • Gesamtverbrauch: 54 Liter

Fahrt bei 100 km/h

  • Verbrauch: 5,5 Liter/100 km
  • Gesamtverbrauch: 66 Liter

Fahrt bei 130 km/h

  • Verbrauch: 7,0 Liter/100 km
  • Gesamtverbrauch: 84 Liter

Fahrt bei 150 km/h

  • Verbrauch: 9,0 Liter/100 km
  • Gesamtverbrauch: 108 Liter

Zusammengefasst

Wie ihr sehen könnt, hat die Geschwindigkeit einen erheblichen Einfluss auf den Spritverbrauch. Zwar verkürzt eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit die Reisezeit, aber sie führt auch zu einem deutlich höheren Kraftstoffverbrauch und damit zu deutlich höheren Kosten. Bei einer Urlaubsfahrt von 1.200 Kilometern kann ein gemäßigteres Tempo erhebliche Einsparungen beim Kraftstoff bedeuten (und vielleicht auch Nerven sparen). Ihr spart also nicht nur Geld, sondern verbessert auch euren CO2-Fußabdruck.